Zuerst muss ich sagen, dass es uns freut, dass sich Matthias Senn in seiner Freizeit ehrenamtlich engagiert. Aber dies hat aufgrund seines öffentlichen Amtes natürliche Grenzen.
Eigentlich ist es ganz einfach: man kann nicht zweimal am gleichen Tisch sitzen.
Der Sportclub Kriens hat finanzielle Probleme. Ein beträchtlicher Schuldner ist die Gemeinde Kriens. Der Sportclub Kriens mietet das Stadion von der Gemeinde Kriens. Die Gemeinde Kriens ist für den Unterhalt des Stadions zuständig. Der Sportclub möchte das Stadion neu bauen und will deshalb von der Gemeinde Kriens eine andere Ausnützung und vielleicht noch weitere Zugeständnisse.
In den meisten Fällen ist Matthias Senn als Gemeindeammann oder dann als Mitglied des Gemeinderats für die Gemeinde Kriens zuständig.
Auf Seiten des Sportclubs werden mit seiner Mitarbeit in der Task-Force vielleicht auch falsche Erwartungen geschürt wenn es darum geht, dass die Gemeinde Kriens dem Sportclub entgegenkommt.
Der Interessenkonflikt ist offensichtlich und mit etwas politischem Feingefühl sind die Konsequenzen klar. Auch dem Sportclub ist mit diesem Engagement nicht gedient.

Und für die FDP – die sich als kompetenteste Partei in Sachen Wirtschaft sieht – dürfte der Fall auch klar sein: mit Good Governance (guter, transparenter Unternehmensführung) passt das nicht zusammen. Und an Good Governance kommt Kriens nicht vorbei, dafür sind wir zu gross und zu exponiert.
Sehr geehrte Damen und Herren, Kriens ist ein Unternehmen mit Fr. 160 Mio. Umsatz, die Gemeinderäte haben einen marktgerechten Lohn. Sie sind zu 100% der Gemeinde verpflichtet, wenn es denn um ihre Angelegenheiten geht. Hier zwei Hüte zu tragen geht nicht, soviel ist klar.
Wir danken der SP für ihren Vorstoss, denn es ist nicht populär solche Fragen zu stellen. Und die billige Antwort, dass dies gegen den Sport gerichtet ist, ist schnell zur Hand, auch wenn es damit nichts zu tun hat.