Immer mehr wird von verschiedener Seite her die Praxis der Bettenbelegung in den Heimen der Gemeinde Kriens angeprangert. Betroffen sind meistens Patientinnen und Patienten von Kriens, die nach einem Spitalaufenthalt nicht mehr nach Hause können. Darunter sind auch Menschen mit einem sehr hohen Pflegeaufwand. Diese werden in den Heimen Kriens abgewiesen, mit der Begründung, der Pflegeaufwand sei zu gross. Da kann man sich zu Recht fragen, ob Kriens seiner Verantwortung ein Pflegeheim zu führen, genügend nachkommt.
Für Menschen, die in Kriens verwurzelt sind, ist es enorm schwierig, wenn Sie mangels Alternativen in Heime der weiteren Umgebung untergebracht werden müssen. Das Beziehungsnetz droht abzubrechen, da gerade bei älteren Menschen die Bezugspersonen nicht mehr mobil sind und die Besuche daher stark eingeschränkt werden.
Wir sind uns bewusst, dass zurzeit die Nachfrage nach Pflegebetten höher ist als das Angebot. Daher ist es für uns unverständlich, dass im Grossfeld Zimmer brachliegen mit der Begründung, diese seien als Pflegezimmer nicht geeignet. Es wurde bis anhin nicht kommuniziert, welchen Aufwand betrieben werden muss, um das Grossfeld mit Pflegezimmer auszustatten.

Wir bitten Sie mit dieser Interpellation um Beantwortung folgender Fragen

• Trifft es zu, dass vermehrt dringende Pflegefälle aus den Spitälern nicht in
den Heimen von Kriens aufgenommen werden können und somit auswärts
platziert werden müssen?
• Ist das eine bewusste Strategie oder hat es für komplexe und zeitintensive
Pflegefälle ganz einfach zuwenig Fachpersonal?
• Wie ist die Zusammenarbeit zwischen den Heimen von Kriens und den
Sozialdiensten der Spitäler, im Umgang mit dringenden Anmeldegesuchen?
• Wie viele Bewohner von Kriens konnten im Jahr 2008 nicht aufgenommen
werden und mussten dauernd oder vorübergehend fremdplaziert werden?
• Nach welchen Kriterien wird der Stellenschlüssel der Heime Kriens
berechnet?
• Welcher Minimalaufwand muss aufgewendet werden, um die Zimmer im
Grossfeld als Pflegezimmer zu nutzen?

Diese kritischen Fragen möchten die Grünen beantwortet haben. Es bedeutet enormen Mehraufwand und Kosten, wenn Krienser Bürgerinnen und Bürger zuerst als Temporärgäste irgendwo plaziert werden müssen und erst nach einiger Zeit in die gewohnte Umgebung zurück können.