Regelmässig gibt die Wirtschaftsförderung in der Gemeinde zu reden und auch zu Kritik Anlass.
Das Gefühl und die Wahrnehmung von aussen zeigt, dass der Fokus der Wirtschaftsförderung meistens nur auf die ‚grossen Fische‘ gelegt wird. Im Vorstoss Tschümperlin (139/2014) hat der Gemeinderat kundgetan, dass er eine Mikrowirtschaftsförderung nicht für zeitgemäss hält! Aber die Entwicklung im Zentrum und der Exodus von kleinen und mittleren Unternehmen zeigen aber auf, dass eine Mikrowirtschaftsförderung doch von Nöten wäre. Sonst haben wir bald nur noch grosse internationale Firmen in der Peripherie und keine standorttreuen KMU’s wie Restaurants, Läden usw. mehr im Zentrum.
Diese werden vielfach einfach vergessen, obwohl sie doch eine tragende Stütze unseres Gemeinde-Systems sind. Nicht vergessen sollte man, dass die KMU’s weitaus am meisten Arbeitsplätze zur Verfügung stellen und nicht die ‚grossen Fische‘. Verschiedene Firmen haben, zu Recht oder Unrecht, ihren Unmut in der Presse kund getan. Auch diverse Gespräche mit „Gewerblern“ zeigen auf, dass die Sprache zwischen ihnen und der Gemeinde nicht immer die gleiche ist.
Auch der Gewerbeverband Kriens kann nicht wirklich aus seinem Schatten treten und neue Ansätze zu Problemlösungen aufzeigen.

Daher sollten neue Wege gesucht werden. Ein Lösungsansatz wäre unter anderen, die Schaffung einer KMU-Wirtschaftskommission.

Daher bitte ich den Gemeinderat zu prüfen:

ob die Schaffung einer KMU-Wirtschaftskommission mit beratendem Charakter in der Gemeinde, bestehend aus neutralen Wirtschaftsfachleuten und Behördenmitgliedern sinnvoll, zielorientiert und machbar ist.

Die Grünen Kriens sind überzeugt, dass für die grossen Herausforderungen, die sich der Gemeinde heute und in Zukunft stellen, neue Lösungsansätze gebraucht werden.
Gelingt es der Gemeinde, die Zusammenarbeit zwischen ihr und den KMU zu fördern, sodass sich das Unternehmen optimal entwickeln kann, wird auch die Gemeinde dadurch längerfristig profitieren.

Der Antrag des Gemeinderats: Ablehnung

Votum von B.Bienz auf den Ablehnungsantrag

Schade, der Gemeinderat möchte das Postulat nicht überweisen lassen. Für uns Grüne wäre gerade dieser Vorstoss eine Chance für eine Neuausrichtung der Krienser Wirtschaftspolitik. Wie schon im Postulat erwähnt, geht es uns nicht um ,,grosse Fische“ Die machen uns weniger Sorgen. Für diese gibt es Gremien wie K5 die ihre Arbeit sicher gut machen. Wir sind klar der Meinung dass es das Handlungsfeld Wirtschaftszentrum K5 braucht und wichtig ist
Der Gemeinderat ignoriert aber die Tatsache, dass es bei unserem Vorstoss nicht um die-se grossen Fische geht, sondern um das kleine Gewerbe wie Restaurants und Läden. Ich gehe davon aus, dass der Gemeinderat hier mit uns einig ist, dass die Sorgen und Nöte für die Grossen nicht identisch mit den kleinen KMU’s ist. Aber anscheinend ignoriert der Gemeinderat diese Probleme, denn er möchte ja laut seinen Aussagen keine Mikrowirt-schaftsförderung machen. Hier braucht es unserer Meinung nach aber auf kommunaler Ebene eine Bestandespflege. Es nützt uns nichts, wenn wir im Zentrum keine Läden mehr haben und alle mit den Autos in die Peripherie oder sogar nach Luzern fahren müssen, um sich mit dem täglichen Bedarf einzudecken.

In der Begründung erachtet der Gemeinderat die Stärkung des Kontakts mit dem Gewerbeverband als sehr wichtig. Da sind wir uns einig. Leider ist es aber auch eine Tatsache, dass der Gewerbeverband in den letzten Jahren eher eine Schatten-Verkehrskommission ist. Das Problem liegt unserer Meinung darin, dass der Gewerbeverband Branchenbezogen zu stark verzettelt ist. Daher bräuchte es spezifische Lösungen. Diese Aussage ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern kommt von verschiedenen Mitgliedern des Gewerbeverbandes und Gewerblern. Wir finden es schade, dass die meisten Protagonisten immer auf den überholten politischen Grundsätzen beharren und dabei keinen Schritt in die Zukunft machen.
Interessanterweise will der Gemeinderat laut Begründung im zweiten Absatz zwar verschiedenes prüfen, aber anscheinend diese Erkenntnisse nicht kommunizieren. Nur so verstehe ich Ablehnung dieses Postulates.
Interessant wäre zum Beispiel zu wissen, wie die mittel- und langfristige Strategie des Gemeinderates aussieht, um das Dorfzentrum als Standort für kleine Geschäfte attraktiver zu gestalten.

Wir sind überzeugt, dass die Gemeinde für die Herausforderungen der Zukunft neue Wege der Zusammenarbeit mit den KMU’s suchen muss, sodass es für beide Seiten eine WinWin Situation ergibt.

In diesem Sinne würde es uns natürlich freuen, wenn der Einwohnerrat dieses Postulat für das Gewerbe von Kriens überweisen würde.

Leider folgte die Mehrheit des Einwohnerrates am 28.05.2015 der Argumentation des Gemeinderates und lehnte die Überweisung des Postulates ab.