Bruno Bienz bittet den Gemeinderat mit einer Interpellation um die Beantwortung einiger Fragen betreffend Granit aus China

Der Einwohnerrat – von rechts bis links – hat sich mehrere Male negativ zum Thema unfaire Beschaffung und insbesondere Granitsteine aus Übersee geäussert. Und wir haben auch kürzlich ein neues Beschaffungs-Reglement in Kraft gesetzt, dass dies berücksichtigen sollte. Leider fruchten anscheinend solche Willensbekundungen wenig bis gar nichts.
An der letzten Fragestunde der Einwohnerratssitzung haben wir Grüne gefragt, warum bei der Sanierung der Parkplätze bei der Badi/Kleinfeld Granitsteine aus China verbaut wurden. Der Gemeinderat hat sich zu dieser Frage mit keinem Wort geäussert. Auch nicht, dass er dieser Sache auf den Grund gehen will.
Daher möchten wir Grüne vom Gemeinderat folgendes wissen:

  1. Weshalb wurde bei der Sanierung der Parkplätze bei der Badi/Kleinfeld Granit aus China verlegt?
  2. Was haben wir im Beschaffungsreglement vergessen, dass dies überhaupt möglich ist?
  3. Welcher Passus müsste im Beschaffungsreglement ergänzt werden, um nicht nur unökologische Transporte aus Übersee zu verhindern, sondern auch lokales Gewerbe zu stärken?
  4. Hat der Gemeinderat geprüft, ob er mit chinesischem Granit nicht auch noch Kinderarbeit und unwürdige Arbeitsbedingungen oder gar Zwangsarbeit fördert?
  5. Weiss der Gemeinderat, dass im Tessin auch heute noch guter Granit gebrochen wird und damit Arbeitsplätze in Berggebieten erhalten werden könnten?
  6. Ist sich der Gemeinderat bewusst, dass sehr viel Schweröl verbrannt wird, nur um Steine von China in die Schweiz zu transportieren? Notabene einer der wenigen Rohstoffe, der in der Schweiz im Überfluss vorhanden ist. Hält dies der Gemeinderat für sinnvoll?

Wir bedauern, dass der Gemeinderat ein völlig falsches Signal aussendet und seiner Vorbildfunktion nicht gerecht wird.
Besten Dank für die Beantwortung der Fragen.