Sehr geehrter Frau Ratspräsidentin, sehr geehrte Damen und Herren 

Hochleistungskühe leiden oft an entzündeten Eutern und sind anfällig für Infekte. In der Ausgabe vom Ktipp 20.April 2022 kann nachgelesen werden, dass in der Schweizer Landwirtschaft den Milchkühen mit Abstand am meisten Antibiotika in die Zitzen gespritzt wird – mehr als sonst in Europa. Bereits 2018 hat der Beobachter in einem Artikel auf diese Situation hingewiesen. 

Der massive Einsatz von Spritzen hat laut Expert:innen zur Folge, dass wegen Antibiotikarückständen viel Milch nicht verkauft werden darf. «Sperrmilch wird oft den Kälbern verfüttert oder landet in der Gülle. Beides ist unerwünscht, weil dadurch die Bildung von resistenten Keimen gefördert wird. Diese gelangen über den Mist und die Gülle auf andere Lebensmittel (Salate oder Gemüse) und das kann auch für den Menschen problematisch werden. Lösen solche Bakterien bei Menschen Infektionen aus, helfen viele Antibiotika kaum noch. 

 Aus Gründen des Schutzes von Tier und Umwelt und der Gesundheit der Menschen ist es daher dringend geboten, den Einsatz von Antibiotikaspitzen zu verringern oder es gar zu unterlassen.  

Ich bitte den Stadtrat um Beantwortung folgender Fragen: 

  • Ist der Stadtrat bereit, angesichts dieser Erkenntnisse bei gemeindeeigenen Pachtbetrieben dafür zu sorgen, dass auf die Anwendung von Antibiotikaspritzen weitgehend verzichtet wird?  
  • Welche Möglichkeiten sieht der Stadtrat, sich gezielt dafür einzusetzen, dass auf gemeindeeigenen Pachtbetrieben weniger Antibiotikaspritzen eingesetzt werden bzw. darauf verzichtet wird?  
  • Inwieweit ist der Stadtrat bereit, proaktiv darauf hinzuwirken, dass auf gemeindeeigenen Pachtbetrieben ohne Antibiotika ausgekommen wird? 

Ich danke für die Beantwortung meiner Fragen. 

Freundliche Grüsse, Tomas Kobi