Seit Januar 2007 vertritt Erich Tschümperlin die Grünen im Einwohnerrat Kriens. Sehr schnell hat er sich eingearbeitet und konnte mit seinen Anliegen Einfluss nehmen und Akzente setzen.

Und Akzente setze er zahlreiche. Besonders engagiert war Erich Tschümperlin im Bereich der nachhaltigen Energie. Es gelang ihm schon 2007 in Kriens Minergie für gemeindeeigene Gebäude durchzusetzen. Insbesondere in der Energiepolitik konnte er lange vor anderen Parteien aufzeigen, wie ein ökologischer Umgang mit Ressourcen am Ende Umwelt und Portemonnaie schont. Mit dem Slogan «Lieber einheimisches Holz statt Putin-Gas» erreichte die Grünen in einer Volksabstimmung schon 2015 den Einbau einer Pellet-Heizung im Kirchbühl Schulhaus – heute eine Selbstverständlichkeit, damals wahrhaftig visionär. Und 2016 wurde dank seinem Vorstoss doch noch eine Solaranlage auf dem Brunnmattschulhaus erstellt, nachdem dies der Gemeinderat zuerst nicht vorgesehen hatte.

Schwerpunkte setzte er aber auch beim Kampf gegen das illegale Bauen im Hochwald und gegen die Zubetonierung und Zersiedelung der Landschaft. Und auch gegen das illegale Bauen in Kriens hat er sich gewehrt und dadurch ziemlich exponiert. Denn er hat dies auch schonungslos aufgezeigt, als dies die Gemeinde selbst betraf.

Sein grösstes Vermächtnis dürfte seine finanzpolitische Linie sein: in der Vergangenheit wurde die Finanzpolitik in der Politik auf reine Zahlenakrobatik reduziert. Erich Tschümperlin hat mit profunder Dossier-Kenntnis aufgezeigt, dass auch eine Finanzpolitik die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigen muss. Ökologie und Soziales muss im wirtschaftlichen Umgang mit öffentlichen Geldern immer gleichwertig mitgedacht werden.

Mit einen übergrossen Fiebermesser, angeschlagen am Bahnhöfli, hat er schon 2011 auf die Schuldenproblematik und die damit verbundenen Folgen aufmerksam gemacht. Wie immer mutig, manchmal unpopulär, aber immer der Sache dienend.

In diesem Zusammenhang war er auch einer der Aufdecker der Misswirtschaft in der zweiten Hälfte der Umsetzung der Zentrumsplanung. Es ist ihm gelungen, über alle Parteien hinweg, eine Untersuchung in die Wege zu leiten. Dank seinem fundierten Engagement wurde er dann auch zum Präsidenten der Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) gewählt.

Kriens hat Erich Tschümperlin einige Millionen Franken zu verdanken. Er war es, der rechtzeitig darauf hingewiesen hat, Land erst dann umzuzonen, wenn das Gesetz über die Mehrwertabgabe eingeführt ist. Bei der Saalsporthalle hat  Kriens bereits stark davon profitiert.

Die Grünen bedauern seinen Abgang ausserordentlich, verstehen aber auch, dass er nach so vielen Jahren des Engagements etwas Zeit für Anderes haben will.

Die Grünen verdanken Erich viel und seine Spuren werden sie noch lange begleiten.