Leserbrief von Bruno Bienz vom 22.10.2019 in der Luzernerzeitung

Gerade vor ein paar Tagen hat die
Gemeindeversammlung von Sursee eine sorgfältige Bodenpolitik
verabschiedet. Dank der Moratoriumsinitiative der Grünen, die 15 Jahre
kein Landwirtschaftsland mehr in Bauland umzonen will, ist diese
dringende Diskussion auch in Kriens angekommen. Statt jedoch darüber zu
diskutieren, soll jetzt kurz vorher nochmals ein grosses Stück
Landwirtschaftsland am Sonnenberg neu eingezont werden. Ich finde,
zuerst die Debatte, dann weitere oder keine Einzonung mehr, je nach
Ausgang der Abstimmung. So funktioniert Demokratie.

Wenn
der grüne Krienser Einwohnerrat Tomas Kobi in seinem Leserbrief den
Stadtrat auffordert, nun die Initiative vors Volk zu bringen und nicht
eine weitere Einzonung, dann hat das gar nichts mit Neid zu tun. Die
Frage «Warum missgönnen die Grünen anderen, schön zu wohnen?», die
FDP-Einwohnerrat Enrico Ercolani im Leserbrief stellt, zielt vollkommen
an der Forderung der Grünen vorbei.

Wenn
eine Gemeinde noch über genügend eingezontes Bauland verfügt, ist es
unsinnig, Reserven einzuzonen. Auch müssten zuerst die Folgen des
aktuellen Krienser Baubooms für den Verkehr und die Schulen) verarbeitet
werden.

Zudem, hat die nächste Generation nicht auch das Recht, über Landreserven zu bestimmen? In den letzten 50 Jahren hat der Mensch so viel Land verbaut, wie in der ganzen Menschheitsgeschichte zuvor. Ist das richtig? Ich finde: Nein.