Der Titel des Berichts über die Erhöhung der Betreuungskosten (um 50 Prozent) in den Horten suggeriert, dass der Stadtrat für die Erhöhung die Schuld trägt. Doch das Problem liegt weder beim Neuen noch beim alten Stadtrat. Seit vielen Jahren saniert sich der Kanton auf Kosten der Gemeinden. Immer neue Kosten werden zusätzlich auf sie überbunden: kleine und oft ländliche Gemeinden konnten dies aufgrund Ihrer Struktur gut wegstecken. Nicht so aber die Agglo: Emmen, Kriens, Ebikon. Sie alle kommen immer mehr ins Minus. Mittlerweile geht es dem Kanton dermassen gut, dass er sogar seine Steuern senken kann. Darüber hinaus erhielt er Millionen vom Gewinn der Nationalbank. Andere Kantone unterstützen mit diesem vielen Geld ihre Gemeinden. Nicht so aber die Regierung des Kantons Luzern. Sie schaut zu, wie die Situation für Tausende von Bewohnenden immer unerträglicher wird: Spitexkosten, Hortkosten und anderes werden höher, Ferienhorte werden abgeschafft, Steuern erhöht. Im vorliegenden Fall zählt der Regierungsrat ganz einfach die Hortkosten nicht zum Bildungsangebot – und schon ist er aus er Verantwortung. Ich halte dieses Verhalten des Regierungsrates für verwerflich.

Ganz aus dem Schneider ist jedoch auch der Stadtrat nicht: Marco Frauenknecht sagt: «Wir sehen keine andere Lösung.» Da rate ich ihm, seine eigene Finanzstrategie anzuschauen: Dort stünde – zum Beispiel auf Seite 59 – mit welchen Mitteln der Druck auf den Kanton erhöht werden muss.