Herzlichen Dank für den Bericht. Er liest sich gut. Aber beim genauen Hinschauen gibt es schon noch einige Fragezeichen.
Schön und richtig ist es, dass eine Machbarkeitsstudie gemacht worden ist. Die zentrale Frage ist aber, wie geht es weiter?
Es braucht jetzt einen sorgfältigen Prozess. Zum Bebauungsplan ist es unserer Meinung nach noch weiter Weg. Wir dürfen es nicht mehr zulassen, dass im Zentrum die Areale isoliert betrachtet werden. Als Fehler stellt sich jetzt heraus, dass die Firma Andritz ihr Areal nie in den Perimeter des Richtplans stellen wollte. Dieser Richtplan muss jetzt auf dieses Areal erweitert werden. Denn es braucht Verknüpfungen zu unserem neuen Zentrum. Es braucht Fusswege, Velowege usw. damit das Areal an das Zentrum angehängt und vernetzt werden kann.
Überrascht hat uns die Aussage: dass Andritz Hydro jetzt schon einen Investor sucht, bevor überhaupt klar ist, wie die Zone aussieht. Wurden hier schon Zusicherungen gemacht oder wird da die Gemeinde und das Parlament an der Nase herumgeführt?
Entscheidend wird auch sein, wenn der Gemeinderat tatsächlich ein Handwerkerzentrum unterstützen will, wieviel Prozent für Gewerbe vorgesehen ist. Gibt es hier schon eine Antwort? Denn wenn der Wohnanteil zu hoch ist, wird es für das Gewerbe zu teuer. Es braucht niederschwellige Angebote mit bestehenden Gebäuden.
Im Bericht erwähnt der Gemeinderat EUROPAN, ein interessantes Projekt. Aber er erwähnt nicht, ob er diese Chance nützen will oder nicht! Da der Gemeinderat EUROPAN erwähnt möchte er da mitmachen, wenn nicht, was soll dann die Aussage? Wir finden dies einen innovativen Ansatz und begrüssen dies sehr. Weiss der Gemeinderat aber, auf was er sich da einlässt?
Bei EUROPAN Schweiz (http://www.europan-suisse.ch/de/ueber-europan.html) haben wir z.B. folgende Aussagen gefunden:
1. EUROPAN richtet sich an junge Architektinnen und Architekten beziehungsweise Fachvertreter anderer Entwurfsdisziplinen aus Europa, die jünger sind als 40 Jahre.
2. EUROPAN ist ein Ideenwettbewerb zum Thema „Zwischenorte – Architektur im Prozess zur urbanen Erneuerung“.

EUROPAN bietet, …

– ein gleitendes und übergeodnetes Partizipationsverfahren
– erstaunliche Ideenvorschlägen
– er kann wegweisende Konzeptvarianten vorlegen
– führt etappenweise von der Idee zur Realität
– Einbezug des Projektionsverfahren in sich ergänzende Etappen

Daher möchte ich vom Gemeinderat wissen, ob diese Aussage nur ein Papiertiger ist, oder er diese Chance nützen will. Wird der Investor der Andritz Hydro bereits jetzt darüber informiert, dass das Projekt unter EUROPAN laufen wird? Weiss Andritz Hydo, dass sich ihr Projekt städtebaulich ins Zentrum eingliedern muss und sie nicht ein isoliertes Projekt für sich machen können. Einerseits will Andritz Hydro im Schnellzugs-Tempo vorwärtsma-chen, dem Einwohnerrat gegenüber wird angedeutet, dass ein innovativer Prozess mit EUROPAN im Raum steht: beide sind damit zufrieden, nur ist uns die ganze Sache nicht ganz geheuer. Einer von beiden wird schwer enttäuscht werden. Wir fordern den Gemeinderat auf Klartext zu reden und zu sagen wohin die Reise geht!

Es sieht so aus, als soll für den Besitzer und den Investor möglichst schnell die Sache aufgegleist werden, ohne die Interessen der Gemeinde zu definieren und einzufordern.
Wir bitten den Gemeinderat eindringlich, die letzte Chance für das Gewerbe im Zentrum zu wahren. Wir werden hier genau hinschauen.