Die Anzahl Pendlerinnen und Pendler, die mit dem Auto zur Arbeit fahren, nimmt stetig zu. Vor allem in Stosszeiten führt dies in Kriens immer häufiger zu Staus, in deen auch der Bus stecken bleibt. Die Fahrzeit verlängert sich und der Fahrplan kann nicht eingehalten werden. Gleichzeitig wird es im Bus spätestens ab der Haltestelle Hofmatt unzumutbar eng. Die Auswirkungen auf die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs sind gravierend. Um zu verhindern, dass immer mehr Verkehrteilnehmer/innen aufs Auto umsteigen und sich die Situation weiter verschlimmert, müssen Gegenmassnahmen ergriffen werden. Ein weiteres Zuwarten ist angesichts der regen Bautätigkeit, die weiteren Verkehr bringen wird, nicht verantwortbar.

Die Einführung des 5-Minuten-Takts auf der Linie 1 hat nur kurzfristig Verbesserungen gebracht. Eine weitere Verkürzung des Takts ist nicht sinnvoll. Dasselbe gilt für einen Schnellbus mit Linienführung über die Luzernerstrasse. In beiden Fällen bleiben die Busse im Stau stecken.

Die Situation verbessern würde jedoch ein das bisherige Angebot ergänzender Schnellbus mit Linienführung über die Schachen- und Amlehnstrasse, allenfalls auch über die Langsägestrasse. Betreffend Haltesstellenbedienung sind verschiedene Varianten denkbar, deren Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen werden müssen. Zum Beispiel ein Bus, der alle Stationen zwischen Obernau und Kriens-Zentrum und anschliessend die Stationen ab Eichhof bedient. Ein solcher Expressbus bringt kürzere Fahrzeiten, ein wesentlich verlässlicherer Fahrplan und zudem für Passagiere ab Kriens Zentrum mehr Platz im „ordentlichen“ Bus über die Luzernerstrasse. Kurz: ein attraktives öV-Angebot in Stosszeiten.

Bei der Linienführung über die Schachen-, Amlehn und allenfalls Langsägestrasse darf nicht vergessen werden, dass es sich hier um eine wichtige Veloverbindung von Kriens nach Luzern handelt, die täglich von vielen Pendler/innen und Schüler/innen benutzt wird. Deren Sicherheit muss auch bei einer Mitbenutzung dieser Strassen durch den Bus gewährleistet sein. Nicht in Frage kommt aus diesem Grund die Errichtung von Bushaltestellen auf diesen Streckenabschnitten. Zudem braucht es zwingend flankierende Massnahmen, die den Durchgangsverkehr auf den genannten Strassen beschränken. Denkbar sind die Einführung des (abschnittweisen) Einbahnverkehrs, die Einführung von Tempo 30 oder ein (abschnittweises) Fahrverbot, von dem nur Bus, Velo und Zubringer ausgeschlossen sind.

Wir beauftragen den Gemeinderat, auf den Fahrplanwechsel 2008 hin beim
Zweckverband öffentlicher Verkehr die Einführung eines Expressbusses zwischen Obernau und Luzern mit Linienführung über die Schachen-, Amlehn- und allenfalls Langsägestrasse ohne Haltestellen auf diesen Streckenabschnitten zu bestellen.

Um die Sicherheit für Velofahrende auf der Schachen-, Amlehn- und Langsägestrasse zu gewährleisten, werden spätestens auf die Einführung des Expressbusses hin flankierende Massnahmen erlassen, die den Durchgangsverkehr auf diesen Strassen beschränken.

Leider verschliesst sich der Einwohnerrat vor neuen Lösungen. An der Sitzung vom 25. September hat er es abgelehnt, die Motion zur Überprüfung an den Gemeinderat zu überweisen. Das obwohl der Gemeinderat bereit gewesen wäre, dies zu machen.

Solange die bürgerliche Seite nicht bereit ist, alle Optionen zu prüfen, wird in Kriens das Verkehrproblem bestehen bleiben oder sich sogar noch verstärken.
Vielleicht muss der Leidensdruck noch grösser werden, damit alle Kreise bereit sind, das Problem ohne Tabus zu diskutieren.