Sehr geehrter Herr Einwohnerratspräsident, sehr geehrte Damen und Herren

Ich bitte Sie folgendes Postulat an den Stadtrat zu überweisen: Der Stadtrat prüft, wo geeignete Standorte für Kinderbaustellen in Kriens vorhanden sind, und ob mit der Nachbarsgemeinde Horw gemeinsam eine Kinderbaustelle geplant und betrieben werden kann.

Begründung: Auf Kinderbaustellen können Kinder kostenlos mit unterschiedlichen Baumaterialen bauen, konstruieren und gestalten. Die Kinder bewegen sich im Freien und lernen, sich alleine oder in der Gruppe handwerklich und kreativ zu betätigen. Den Kindern wird Raum geboten, in dem sie auf selbstbestimmte und spielerische Weise handwerkliche, gestalterische und technische Erfahrungen sammeln und ihre taktilen, sozialen und motorischen Fähigkeiten stärken können. Damit können Kinderbaustellen die Gesundheitsförderung und Bewegungsförderung von Kindern unterstützen. Kinderbaustellen werden von Kindern frei nach ihren Vorstellungen und Wünschen bespielt, bebaut und belebt. Sie dürfen dort ganz nach ihren eigenen Möglichkeiten hämmern, sägen, malen und werken und ihre Ideen einbringen. Dabei entsteht ein kunterbuntes, lebendiges Experimentierfeld. Die Kinder werden durch kompetente Betreuungspersonen unterstützt und begleitet. Kinderbaustellen wurden bereits in Nachbargemeinden, beispielsweise in Littau (https://rbs-hochhuesliweid.ch) oder in Emmenbrücke (https://themenspielplatz-emmen.ch/haemmerplatz) erfolgreich umgesetzt.

Am 16. September wurde im Einwohnerrat Horw das Postulat Lehner zu diesem Anliegen eingereicht. Dabei wurde auf eine mögliche Zusammenarbeit mit Kriens hingewiesen. Der Stadtrat Kriens soll nun selber aktiv werden und prüfen, wo es geeignete Standorte für eine Kinderbaustelle in Kriens gibt und wie ein Betriebskonzept aussehen könnte. Zudem soll geprüft werden, ob eine Kooperation mit Horw möglich ist und die im Postulat Lehner genannten Standorte «Hinterschlund» und «Motel-Brache» für eine gemeinsame Kinderbaustelle geeignet wären.

Bei der Standortabklärung soll der Stadtrat insbesondere folgende Aspekte beachten:

  • Ausreichende Beschattung muss vorhanden sein: Idealerweise mit bereits bestehenden Bäumen, oder, wird bspw. mit einem Sonnensegel gewährleistet.
  • Der Bodenbelag ist idealerweise locker, z.B. Schotter. Dies ermöglicht, dass die Kinder schaufeln und graben können und bspw. auch Pfosten für Bauten verankert werden können (Asphalt ist nicht geeignet).
  • Trink-Wasser und Stromanschlüsse sind auf dem Gelände vorhanden oder eine Erschliessung ist möglich.

Das Angebot der Kinderbaustelle soll an alle Kinder bis zur 6. Primarschulklasse gerichtet werden. Kinder, die noch nicht in der ersten Klasse sind, müssten beim Besuch von einer erwachsenen Person begleitet werden (z.B. Eltern, Grosseltern, usw.). Geeignete Öffnungszeiten wären bspw. Mittwochnachmittage und Samstage (morgens und/ oder nachmittags). In den Ferien könnte die Kinderbaustelle wochenweise auch täglich geöffnet werden. Es könnte auch spannend sein, dies als Angebot im Rahmen des Ferienpasses oder der Sport- und Kreativwochen mitzudenken.

Zudem wäre es sinnvoll, wenn neben den betreuten Öffnungszeiten die Kinderbaustelle auch für Schulklassen der 1.- 6. Primar, der Schulergänzenden Tagesstruktur, den Jugendvereinen und weiteren Interessierten aus dem Bereich der Kinderbetreuung für allfällige Ausflüge, Projekte und Anlässe zur selbständigen Nutzung zur Verfügung stehen würde.

Seit 2018 darf sich die Stadt Kriens «kinderfreundliche Gemeinde» nennen. Das Projekt Kinderbaustelle ist auf mehreren Ebenen ein Gewinn in dieser Hinsicht (z.B. Freizeit, Gesundheit). Bei diesem Projekt wird Sozialraum entwickelt, welcher die Kinder direkt betrifft. Daher sollte die Meinung und die Ideen der Kinder bei der Planung systematisch berücksichtig werden.

Die Grüne/junge Grüne/glp-Fraktion ist überzeugt, dass eine Kinderbaustelle eine Bereicherung für die jungen Krienser*innen darstellen würde. Wir danken für eine wohlwollende Unterstützung.

Freundliche Grüsse, Zita Bucher

Postulat Kinderbaustelle für Kriens